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Ungelesen 16.09.14, 21:01   #1
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Amarna
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Rückzieher - Apple erlaubt Kunden nun iPhones ohne U2

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Zwangsbeglückung gestoppt

Die Computerfirma Apple hat nach dem missglückten Werbegag, iPhone-Besitzern ungefragt das neue U2-Album „Songs of Innocence“ auf ihren Handys zu installieren, den Retourgang eingelegt: Ein - allem Anschein nach recht hektisch programmierter - „Löschbutton“ wurde im Internet bereitgestellt, zugleich gab Apple zumindest ansatzweise die wenig berauschenden Downloadzahlen der irischen Rocksongs preis. Ganz ehrlich war Apple dabei zwar auch nicht, ging das Problem damit aber immer noch ehrlicher an als U2-Frontmann Bono, an dessen Selbstbewusstsein das PR-Debakel offenbar nicht gekratzt hat.

467 Millionen User lehnten „Geschenk“ ab

Tagelang hat Apple einem „Shitstorm“ von gewaltigen Ausmaßen getrotzt, nun haben empörte iPhone-Besitzer die Computerfirma aus dem kalifornischen Cupertino aber in die Knie gezwungen: Die Zwangsbeglückung mit „Songs of Innocence“, dem neuen Album der irischen Rockband U2, ist zu Ende. Apple-Kunden dürfen wieder selbst entscheiden, welche Musik sie in ihrer Playlist haben.

Apple stellte nun eine „SOI Removal“-Seite ins Netz, „SOI“ steht dabei für den Albumtitel. Die Art, wie die Funktion programmiert wurde, deutet auf einigen Druck hinter den Kulissen hin. Zum Unterschied von den meist makellos designten Apple-Seiten fehlt eine kompakte URL, auch für Redirects bei falschen Eingaben war offenbar keine Zeit. Einigermaßen säuerlich wird dort betont, dass, wer das Album löscht, es allenfalls auf umständlicherem Weg bis 13. Oktober gratis downloaden kann. Die Gefahr ist aber, geht es nach neuen Zahlen, gering.

Ein fragwürdiger „Download-Rekord“

Laut nun erstmals vorgelegten Angaben von Apple wurde das Album in den ersten sechs Tagen 33 Millionen Mal heruntergeladen. Die entsprechende Aussendung über den „Download-Rekord“ wurde im Namen von Apple-Vizepräsident Eddy Cue ausgesandt. Firmenchef Tim Cook, der den Gratisdownload vor einer Woche noch als einer der großartigsten Ideen der Firmengeschichte angepriesen hat, glänzt durch Abwesenheit. Denn auch wenn sich 33 Millionen nach viel anhört, untermauert es doch das Scheitern der PR-Aktion.

Korrekterweise müsste man angesichts der forcierten Musikverteilung formulieren, dass sich rund 467 Millionen iPhone-Besitzer aktiv gegen das Album entschieden haben, und sogar diese Zahl wäre zu gering: Wer seine Musik in der Cloud gespeichert hat und seine Playlists automatisch aktualisieren lässt, dem wurde das Album sofort direkt auf das Handy geladen. Alle anderen hatten und haben es ungefragt so lange in ihrer persönlichen Playlist, bis sie die Zwangsbeglückung auf dem eigenen Computer korrigieren und ihr Handy dann damit synchronisieren.

Verblendete iPhone-Besitzer, die „es nicht schnallen“

Außerdem zählte Apple bei den 33 Millionen „Downloads“ auch jene User mit, die in das Album per Stream oder „iTunes-Radio“ kurz hineingehört haben. Trotzdem ist die Computerfirma mit der Vorlage der Zahl ehrlicher als etwa U2-Manager Guy Oseary, der sagte, dass „sieben Prozent des Planeten“ nun Freude mit dem Album der Band haben. Wer sich über die Manipulation der eigenen Musiksammlung auf dem Handy ärgere, habe zudem nur den Horizont von U2 nicht erreicht. Man könne „nicht erwarten, dass jeder das jetzt schon schnallt“, so Oseary.

Es werde vielleicht „Jahre dauern“, bis die Masse verstanden habe, was U2 mit der Aktion - außer wohl einer kolportierten Abgeltung in dreistelliger Millionenhöhe - bezwecken wollten, so der Bandmanager. „Das ist dann aber nicht mehr unsere Sache.“ Aufgabe der Band sei es vor allem gewesen „sicherzustellen“, dass die Musik so weit verbreitet werde „wie nur möglich“. Klingen die Aussagen des Managers schon nicht bescheiden, werden sie vom Kommentar des U2-Sängers Bono noch in den Schatten gestellt.

Bono findet sich selbst „unerträglich“ gut

Auf der Band-Website steht Bono dazu, dass man mit Fug und Recht 500 Millionen User, also „eine Milliarde Ohren“, nicht danach gefragt habe, ob sie das Album wollen oder nicht. Als einzigen Grund, das Album nicht „wieder und wieder“ hören zu wollen, kann sich der Sänger demnach vorstellen, dass es von zu „unerträglicher“ Qualität und Intensität ist. Für all jene, die „Blut, Schweiß und Tränen von ein paar irischen Burschen in den Mistkübel“ werfen wollen, hat Bono nur Mitleid übrig.

Die Geldflüsse von Apple an die Band stellt Bono als kämpferischen Akt im Namen aller Musikschaffenden dar. Es gehe darum, Musik gratis zugänglich zu machen, aber Musikern künftiger Generationen trotzdem ein Einkommen zu garantieren. Schließlich lässt der Sänger mit einer Ankündigung aufhorchen, die Menschen ohne Faible für irischen 80er-Gitarrenrock als Drohung auffassen könnten: „Wir arbeiten mit Apple an coolem Zeug über die nächsten Jahre, Innovationen, die die Art, wie Musik gehört und gesehen wird, verändern werden.“
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