Apple verpetzt Raubkopierer: Doch die beliebte Seite ist schon zurück
Apple verpetzt Raubkopierer: Doch die beliebte Seite ist schon zurück
Kaum verbreitet sich die Meldung über das Ende der weltgrößten Torrentseite Kickass Torrents, gibt es einen ersten Mirror im Netz, der das Angebot wieder aufleben lassen will.
Kickass Torrents zurück im Netz
Die Torrent-Seite Kickass.to ist zurück im Netz: Unbekannte haben - kaum 24 Stunden nachdem das Original offline ging - eine Kopie der Seite veröffentlicht, die zumindest einen Teil des Kickass-Angebots abdecken soll.
Wer den Kickass-Klon besucht, wird von einem Statement der Betreiber empfangen, indem sie einen "Angriff auf die Freiheit und Rechte von Internetnutzern aus aller Welt" beklagen. "Wir empfinden es als unsere Pflicht, nicht wegzusehen, sondern zurückzuschlagen und für unsere Rechte einzustehen". In einer Welt, in der Terrorgefahr, Hunger und Leiden herrsche, verdiene die Verfolgung von Filesharern keine Aufmerksamkeit. Die Betreiber verweisen darüber hinaus
auf eine Petition, die die Freilassung von Artem Vaulin fordert, dem mutmaßlichen Betreiber von Kickass Torrents.
Unvollständiger Mirror
Betreiber des Kickass-Mirrors ist laut einem
Bericht von VentureBeat ein Mitglied der Torrent-Suchmaschine IsoHunt. Das Archiv reicht demnach etwa ein bis eineinhalb Jahre in die Vergangenheit, deckt also bei Weitem nicht den vollen Umfang des Originals ab. Uns selbst gelang es in einem kurzen Test nicht, Torrents über den Kickass-Klon herunterzuladen. Ob die Seite sich langfristig durchsetzen kann oder ein Schnellschuss ist, der kurzzeitig Besucher anlocken soll, ist unklar.
Facebook & Apple führten zum Betreiber
Inzwischen gibt es außerdem erste Informationen darüber, wie den Behörden der Zugriff auf den mutmaßlichen Betreiber von Kickass Torrents gelungen ist. Prominent verwickelt in die Ermittlungen: Facebook und Apple. Beide Firmen haben den Ermittlungsbehörden Daten übermittelt, die schließlich zur Identifizierung von Artem Vaulin führten.
Über eine falsche Werbeanzeige war es den Behörden zunächst gelungen, ein Konto in Lettland aufzuspüren, auf dem Werbeerlöse von Kickass Torrents (KAT) landeten. Dieses Konto konnten sie mit einer E-Mail-Adresse verknüpfen, die wiederum auf Facebook auftauchte - dort bewarb sie die Seite "official.KAT.fanclub".
Eine Whois-Abfrage führte die Ermittler darüber hinaus zu einer weiteren E-Mail-Adresse, die sich als Apple-Account herausstellte. Über diesen Account kaufte der mutmaßliche Betreiber Vaulin im Juli 2015 bei iTunes ein - und hinterließ dabei natürlich eine IP-Adresse. Ebenjene Adresse wurde am gleichen Tag auch auf Facebook festgestellt - mit ihr wurde die Kickass-Seite aufgerufen.
Ob Vaulin der Verhaftung entgangen wäre, hätte er an diesem Tag Kickass.to statt iTunes bemüht, wissen wir nicht.
Quelle