Hinweise


Willkommen

Navigation


Partner Links

 
Antwort Themen-Optionen Ansicht
Ungelesen 04.06.16, 12:14   #1
Benutzerbild von vladi63
Mitglied seit: Dec 2014
Beiträge: 1.602
vladi63 ist offline
vladi63
Banned
 
Muhammad Ali ist tot

Nicht einfach nur der Größte aller Zeiten



Er schwebte wie ein Schmetterling und stach zu wie eine Biene: Muhammad Ali war der beste Boxer aller Zeiten - und noch so viel mehr. Sein kämpferisches Leben außerhalb des Rings bewegte die Massen.

Wäre Muhammad Ali ein Gebäude, er wäre schon lange Weltkulturerbe: Ali schreit 1965 den am Boden liegenden Sonny Liston an, Ali schmettert 1974 im "Rumble in the Jungle" eine Rechte an George Foremans Kopf, Ali zündet 1996 in Atlanta mit zitternder Hand die olympische Fackel an - all das sind ikonenhafte Bilder, fest verankert im kollektiven Bewusstsein. Das gilt auch für seine Sprüche: "Ich schwebe wie ein Schmetterling und steche wie eine Biene", sagte er über sich. Nun ist Muhammad Ali gestorben, im Alter von 74 Jahren. Es ist für immer verstummt, das Großmaul, das von sich sagte: "Ich bin der Größte aller Zeiten." Und damit noch untertrieb.


"Ich bin der Größte" - Muhammad Ali im Kampf gegen Sonny Liston 1965

Im Ring bewegte sich Ali mit einer Leichtigkeit, die einem Fliegengewichtler zur Ehre gereicht hätte. Nur wog er fast 100 Kilo und boxte im Schwergewicht, der Königsklasse. Eine Deckung hielt er lange Zeit für gänzlich unnötig. Geschmeidig wich er allen Schlägen aus, tanzte um seine Gegner herum. Wenn sie müde und zornig wurden, reizte er sie weiter, mit dem "Ali-Shuffle": Das blitzschnelle Vor und Zurück seiner Beine machte keinen Sinn, aber die Gegner wahnsinnig. Seinen ersten Profi-Gegnern fühlte er sich so überlegen, dass er sich einen Spaß daraus machte, die Runde vorherzusagen, in der er den K.o.-Schlag landen würde.

Trotzdem galt er in seinem ersten WM-Kampf gegen Titelträger Sonny Liston im Februar 1964 als krasser Außenseiter. Ali tanzte den Champ aus wie all die anderen Gegner zuvor. Nach der 6. Runde blieb Liston einfach in seiner Ecke sitzen, eine Schulterverletzung. Manche sagen, Ali hatte ihn einfach nur entnervt. Im Rückkampf schickte der neue Weltmeister Liston nach einer Runde auf die Bretter. War dieser Typ wirklich "The Greatest of All Time", wie er selbst behauptete? Ja, aber trotzdem bleibt der Eindruck von seiner wahren Stärke unvollständig. "Den besten Ali haben wir nie gesehen", sagte sein Coach Angelo Dundee einmal. "Nur Gott weiß, wie gut er wirklich war."

Vom Olympiasieger zum Staatsfeind


Ali wurde am 17. Januar 1942 in Louisville (Kentucky) geboren - als Schwarzer in einem rassistischen Land. Damals hörte er noch auf den Namen Cassius Marcellus Clay. Im Amateurbereich dominierte er nach Belieben, 1960 holte er für die USA in Rom die olympische Goldmedaille im Halbschwergewicht. Die Legende besagt, dass Ali die Medaille kurze Zeit später in den Ohio warf, weil er in einem Restaurant in Louisville wegen seiner Hautfarbe nicht bedient worden war. Der launische Ali hat die Geschichte im Laufe der Jahre mal dementiert, mal bestätigt. Wie auch immer: Der Rassismus in den USA trieb den jungen Cassius Clay um.

Am Tag nach seinem ersten WM-Triumph gegen Sonny Liston konvertierte er zum Islam und legte seinen "Sklavennamen" Cassius Clay ab. Als Muhammad Ali zeigte er sich oft an der Seite von Malcolm X, dem Führer der "Black Nation of Muslim". Sie propagierte die Selbstermächtigung der Schwarzen - und zwar im Gegensatz zu Martin Luther King durch unversöhnlichen Kampf.

Ali entwickelte sich in dieser Zeit zum regelrechten Staatsfeind. 1967 sollte er nach Vietnam gehen, verweigerte aber den Wehrdienst. "Ich habe keinen Streit mit dem Vietcong, kein Vietcong hat mich je Nigger genannt", sagte Ali. Das Urteil: Fünf Jahre Haft und Entzug der Boxlizenz. Aus dem Gefängnis kam er schnell frei, dank einer Kaution - boxen durfte er nicht. Und das im Alter von 25 Jahren. Ali hatte seine besten Jahre als Sportler für seine Überzeugung geopfert.

Auch ein Champion landet auf den Brettern

Ali durfte die USA nicht verlassen, tingelte durch Talkshows, versuchte sich als Musical-Darsteller. Als er im Oktober 1970 endlich wieder in den Ring stieg, war er nicht mehr der Alte, lang nicht mehr so elegant und beweglich. Aber er gewann - und trat am 8. März 1971 gegen den noch ungeschlagenen Champion Joe Frazier zum "Kampf des Jahrhunderts" an. Ali ging in einem harten Fight in Runde 15 zu Boden, zum ersten Mal in seiner Karriere. Er brachte den Kampf zu Ende, kassierte aber die erste Niederlage seiner Profikarriere.

Video hier Klicken


Das zweite Aufeinandertreffen gegen Frazier, der seinen Titel mittlerweile an George Foreman verloren hatte, entschied Ali im Januar 1974 für sich. Damit war der Weg frei für eines der denkwürdigsten Sportereignisse aller Zeiten: den "Rumble in the Jungle" zwischen Ali und Foreman.

Schon vorher waren Alis Kämpfe globale Events: 300 Millionen Zuschauer sahen seine Niederlage gegen Frazier. Aber das hier sprengte alle Dimensionen. Weil kein Veranstalter die Börse von fünf Millionen Dollar zahlen wollte, verlegte ein geschäftstüchtiger Promoter den Kampf ins Ausland: Es war Don King, ein ehemaliger Gangster mit Goldkettchen und Stromfrisur. Er strickte einen Deal mit den Machthabern im afrikanischen Zaire.
They never come back?

Als der Zirkus schon in der Stadt war, verletzte sich Foreman beim Sparring, der Kampf musste um 50 Tage verschoben werden. Viele Berichterstatter blieben einfach da, und erlebten einen Ali in seinem Element. Er mischte sich unter die Leute, stachelte sie gegen Foreman auf, rief mit ihnen: "Ali, boma ye" - Ali, töte ihn. Etliche Autoren suchten in diesen Tagen im Oktober 1974 in Zaire Stoff für Bücher und Reportagen - darunter Hunter S. Thompson. Der berühmt-berüchtigte Gonzo-Journalist sollte für den "Rolling Stone" berichten, verkaufte aber seine Tickets, angeblich um Drogen zu besorgen und nach Pygmäen zu suchen. Nach dem Kampf fanden ihn seine Kollegen völlig stoned im Hotelpool. Ali, das war Rock’n’Roll.

Im Kampf wandte Ali eine neue Taktik an. Nicht mehr austanzen war das Motto, sondern ausharren. Foreman ließ unerbittlich Schlag auf Schlag auf Ali hageln. Der blockte, wich aus, rangierte in den Seilen. Und redete auf Foreman ein. "Lass mal sehen, was du draufhast, Sissy!" Als der Weltmeister in der 8. Runde seine Kraft verbraucht hatte, explodiert Ali. Links, rechts, links, rechts, Foreman taumelt zu Boden, der Ringrichter zählt ihn aus. Ali holt sich den Titel wieder. They never come back? Ali schon.

Der Champion der Champions

Noch einen richtig großen Fight hatte der alternde Weltmeister im Tank, den "Thrilla in Manila", das dritte Aufeinandertreffen mit Joe Frazier im Oktober 1975. Die Erzrivalen prügelten so erbarmungslos aufeinander ein, dass beide ständig kurz vor dem K.o. standen. Fraziers Ecke warf nach Runde 14 das Handtuch. "Wir kamen als junge Champions und gingen als alte Männer", sagte Ali nach dem Fight, der das Ende seiner unvergleichlichen Karriere einläutete. Keine drei Jahre später verlor er den Titel an den Underdog Leon Spinks, holte ihn sich im Rückkampf zurück - doch wurde dann 1980 endgültig von Larry Holmes entthront, der die Legende Ali in einem einseitigen Kampf sichtlich verschonte.

Die harten Fights forderten Tribut, schon mit 38 Jahren zeigte Ali Anzeichen der Krankheit, die sein Leben nach dem Boxen bestimmen sollte: Muskelzucken, undeutliche Sprache, langsame Bewegungen. Schon bei seinem letzten Kampf, einer Niederlage gegen Trevor Berbick 1981, wirkte Ali nicht mehr wie der Herr über seinen eigenen Körper. Drei Jahre später diagnostizierten die Ärzte Parkinson. Ali nahm es als eine Prüfung Gottes an: "Er zeigt mir, dass ich verletzlich bin wie jeder andere auch." Er zog sich nicht aus der Öffentlichkeit zurück und machte damit Betroffenen Mut. Er bewegte hunderte Millionen Sportfans, als er 1996, am ganzen Körper zitternd, die olympische Fackel in Atlanta entzündete. Trotz des körperlichen Leidens verlor er nie seinen charmanten Witz: Als der 17. Januar 2002 zu Ehren seines 60. Geburtstages in LA zum "Muhammad-Ali-Tag" erklärt wurde, fragte er: "Was? Ich bekomme nur einen Tag?"

Bilderserie: "Gott hat seinen Champion geholt"Muhammad Ali: Ikone des Boxens


All das ließ Alis ungeheure Popularität noch weiter wachsen. "Ali erreichte mehr Menschen als jeder Papst und Präsident", schrieb sein Biograph Thomas Hauser. "Ali gehört der Welt." Und die umarmte ihren Helden, auch wenn er sich immer seltener öffentlich zeigte. In zahlreichen Filmen wurde sein Leben nachgezeichnet, die Dokumentation "When we were Kings" gewann sogar einen Oscar. In sämtlichen wichtigen Sportlerwahlen zur Jahrhundertwende tauchte sein Name auf. Die passendste Ehrung verpasste ihm der Weltrat des Boxens: Seit 2005 ist Ali der "Champion der Champions". Mehr als der Größte.

Quelle

Mit Zitat antworten Beitrag melden
Danke
1 Benutzer
   
Ungelesen 04.06.16, 19:10   #2 Top
Benutzerbild von CinepleX
Mitglied seit: Nov 2014
Beiträge: 218
CinepleX ist offline
CinepleX
Banned
 
Muhammad Ali ist tot

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

R.I.P Cassius Marcellus Clay Jr.

Mit Zitat antworten Beitrag melden
   
Ungelesen 19.06.16, 04:29   #3 Top
Benutzerbild von Bulldozer75
Mitglied seit: Nov 2014
Beiträge: 37
Bulldozer75 ist offline
Bulldozer75
Member
 
Muhammad Ali ist tot

Hab Respekt. Er wollte immer Muhammad Ali genannt werden und nicht unter seinem Sklavennamen.

Mit Zitat antworten Beitrag melden
   
Ungelesen 04.07.16, 18:31   #4 Top
Benutzerbild von ferrari
Mitglied seit: Apr 2015
Beiträge: 7
ferrari ist offline
ferrari
Member
 
Muhammad Ali ist tot

"Sklavenname"? Ist das irgend so'n Islamistenscheiß?

Mit Zitat antworten Beitrag melden
   
Ungelesen 05.07.16, 15:02   #5 Top
Benutzerbild von vladi63
Threadstarter
Mitglied seit: Dec 2014
Beiträge: 1.602
vladi63 ist offline
vladi63
Banned
 
Muhammad Ali ist tot

Zitat:
Zitat von ferrari Beitrag anzeigen
"Sklavenname"? Ist das irgend so'n Islamistenscheiß?
Sklavenname heißt in dem Zusammenhang Geburtsname: Cassius Marcellus Clay
Da seine Vorfahren Sklaven waren, wollte er den Familiennamen nicht mehr tragen!!!

Mit Zitat antworten Beitrag melden
   
Antwort


 





Jetzt registrieren


Registrieren | Forum-Mitarbeiter | Kontakt | Nutzungsbedingungen | Archiv

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:10 Uhr.

All trademarks are the property of their respective owners.
Copyright ©2019 Boerse.IM/AM/IO/AI



().