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Handynetz hat fiese Lücke: Handygespräche können abgehört werden
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Mobilfunk-Telefonate sind keineswegs so abhörsicher wie bisher gedacht. Eine kritische Lücke in einem wichtigen Protokoll erlaubt es jederzeit, sich in alle Telefonate von Handy zu Handy oder von Handy zu Festnetz-Telefon und umgekehrt einzuhacken und alles mitzuhören. Das berichtet unter anderem Reuters unter Bezug auf deutsche Sicherheitsforscher, die die Lücke entdeckt haben. Noch ist unklar, ob die Lücke, die jetzt in Berlin an Handys von Bundestagsabgeordneten getestet wurde, auch für den Abhörskandal bei Bundeskanzlerin Merkel verantwortlich ist. Bisher hieß es, dabei habe es sich um einen GSM-Fehler gehandelt, die neue Lücke betrifft aber den neuen Standard UMTS.
Wurde Angela Merkel über die SS7-Lücke ausgehorcht?
Zwar sagten die großen Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone und O2, dass die Lücke in ihren Netzen bereits geschlossen sei, beziehungsweise, dass sie Maßnahmen in diese Richtung ergriffen hätten - Zweifel bleiben aber. Laut Berichten genügt bereits eine Schwachstelle bei einem anderen Provider, um gezielt in nationale Mobilfunknetze einzubrechen und dort ein Telefonat mitzuhören.
Die Lücke, die die Berliner Sicherheitsforscher und White Hat-Hacker Karsten Nohl und Tobias Engel unabhängig voneinander entdeckt haben, betrifft das Protokoll SS7. Mit diesem Protokoll tauschen sich die Betreiber weltweit aus. Es hat eine Vielfalt von Funktionen und ist unter anderem für die Technologie verantwortlich, die gebraucht wird, um Telefonate international aufrecht zu erhalten.
SS7 ist ein Standard aus den 80er Jahren, der schon lange im Verdacht steht, kritische Lücken zu haben. Die Hacker wollen die Lücke auf einer Konferenz des Chaos Computer Club in Hamburg im Detail präsentieren. Pikantes Detail: SS7 soll eigentlich von den Regierungen selbst entwickelt worden sein, um Verdächtige besser ausfindig machen und Telefonate abhören zu können - die Kriminellen können den Spieß jedoch umdrehen.
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Quelle:Chip.de
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